Artgerechte Tierhaltung

FAWF-Bericht über die Verbesserung der artgerechten Nutztierhaltung in Großbritannien.

Ein Vergleich der Maßstäbe

Zertifizierungen spielen eine wichtige Rolle bei der Anhaltung zur und Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen. Durch sie kann der Verbraucher außerdem ethisch produzierte Lebensmittel wählen.

Die meisten Nutztiere in Großbritannien werden in Übereinstimmung mit den Maßstäben von Qualitätssicherungen für landwirtschaftliche Betriebe aufgezogen, deren Anforderungen für Haltung und Pflege der Tiere können aber stark variieren. Dieser Bericht untersucht die Standards für artgerechte Tierhaltung der größten Qualitätssicherungen für landwirtschaftliche Betriebe in England und Schottland, um sie miteinander und mit den allgemein in der britischen Landwirtschaftsindustrie angenommenen Standards für artgerechte Tierhaltung zu vergleichen.

Die Programme wurden nach ihrer Leistung in einer Reihe von Kriterien analysiert, die in fünf Bereiche aufgeteilt wurden:

• Umgebung (bezüglich der Umgebung der Tiere)
• Haltung
• Herdenführung, Umgang, Transport und Schlachtung
• Genetik und Zucht
• Prüfung

Die Soil Association führt die besten allgemeinen, alle Spezies abdeckenden Analysen durch und Programme von The Scottish Organic Producers Association und RSPCA bieten auch bedeutende Vorteile der artgerechten Tierhaltung im Vergleich zu den gesetzlichen Mindestanforderungen und Standardpraktiken in der Branche für alle Spezies.

Die Programme von Red Tractor, Quality Meat Scotland, Lion Code und Scottish Finfish Code bieten im Allgemeinen jedoch wenige Vorteile der artgerechten Haltung, die über die Einhaltung der gesetzlichen Mindestanforderungen und der standardmäßigen Praktiken in der Branche in Großbritannien hinausgehen. Sie bieten jedoch häufig bedeutende Vorteile der artgerechten Haltung, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen in anderen Ländern hinausgehen.

Es gibt immer noch viel Spielraum für Verbesserungen für alle Programme – kein Programm für eine Spezies wird zurzeit insgesamt mit Gold bewertet.

Es wird empfohlen, dass alle Programme auf eine Aufnahme der Beurteilung der Ergebnisse der artgerechten Tierhaltung in ihre Standards hinarbeiten, einschließlich Zielen für wichtige Maßstäbe. Compassion begrüßt den positiven von RSPCA Freedom Food, Soil Association und der Universität von Bristol unternommenen Prozess zur Entwicklung und Steuerung der Verwendung einer Beurteilung der Ergebnisse der artgerechten Tierhaltung.

Lesen Sie den Bericht, um mehr herauszufinden:

• Farm Assurance Schemes & Animal Welfare: Executive Summary
• Farm Assurance Schemes & Animal Welfare: Full Report
• Farm Assurance Schemes & Animal Welfare: Report Appendices

Wenn diese Auffassung wahr ist, könnte die Wahl von Produkten aus artgerechterer Tierhaltung anstelle von intensiv produzierten tierischen Produkten positive Auswirkungen auf die Verbrauchergesundheit haben. Potenzielle Folgen könnten Ernährungsempfehlungen sein oder die Vermarktung von Produkten aus artgerechterer Tierhaltung auf Grundlage der ernährungsspezifischen Vorteile.

Die steigenden Anforderungen einer wachsenden und immer wohlhabenderen Weltbevölkerung setzen die natürliche Welt unter zunehmenden Druck. Die Landnutzung durch den Menschen und der Klimawandel untergraben die Fähigkeit der Erde, wichtige Lebenserhaltungssysteme zu erzeugen.

Die Maximierung der Ertragskosten und die Ausweitung der Landwirtschaftsflächen um jeden Preis und ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für Tiere, Menschen und den Planeten sind weder heute noch in der Zukunft notwendig, um die Welt zu ernähren. Der Verzicht auf umweltschädliche Intensivlandwirtschaft gefährdet die zukünftige Lebensmittelversorgung der Welt nicht, vor allem, wenn die Menschen in den entwickelten Ländern auf eine gesündere, fleischärmere Ernährung umsteigen.

Die Massentierhaltung für die Lebensmittelproduktion verbraucht viele Ressourcen und ist kohlenstoffintensiv. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der entwickelten Welt geschaffen und benötigt weltweite natürliche Ressourcen - Energie, Wasser und Land - in großen Mengen. 60 Milliarden Tiere (Geflügel und Säugetiere) werden jährlich für die Lebensmittelproduktion verwendet und über 50 % des Schweinefleisches und 70 % des Hühnerfleisches werden bereits industriell hergestellt. Industrielle Systeme wachsen sechs Mal so schnell wie traditionelle Mischsysteme aus Ackerbau und Viehzucht. Politische Entscheidungsträger gehen jetzt davon aus, dass sich die Fleischproduktion bis 2050 verdoppeln wird, was zu einer potenziellen Verdopplung der verwendeten Tiere auf 120 Milliarden pro Jahr führen könnte. Die Erde wird nicht dazu in der Lage sein, diese große Anzahl an Nutztieren oder diese Methoden auszuhalten.