Mehr als 50 Jahre von durchdachter und friedlicher Kampagne zur Verbesserung des Lebens von Nutztieren haben uns hierher gebracht. Der globale Klima- Natur- und Gesundheitsnotstand, den wir derzeit erleben, hat uns hierher geführt. Wir sind…
LEBENSMITTEL NEU ERDENKEN – RETHINKING FOOD
Als führende internationale Wohltätigkeitsorganisation für den Tierschutz fordern wir Unternehmen auf, einen ganzheitliches systemweites Vorgehen zu verfolgen, das ihren animal-footprint (Nutztier-Fußabdruck) in der Klima-, Natur- und Gesundheitskrise berücksichtigt. Besonders gerne besprechen wir mit Unternehmen die Möglichkeiten der Integration messbarer Ziele zur Reduzierung von Fleisch und anderen tierischen Produkten in Ihren Nachhaltigkeitsplänen.
Die Stabilität des Planeten ist in Gefahr. Unser Ernährungssystem versagt. Unsere Abhängigkeit von der intensiven Tierhaltung hat bei diesem Scheitern eine übergroße Rolle gespielt. Angesichts der Notwendigkeit, sich zu verändern, bietet sich Lebensmittelunternehmen eine unglaubliche Gelegenheit, einen nachhaltigeren Kurs zu setzen, in dem Menschen, Planet und Tiere gedeihen und in Harmonie leben können. Gemeinsam haben wir neue Wege beschritten, die das Leben von über einer Milliarde Tieren verbessern werden. Wir freuen uns darauf, diese Möglichkeiten weiter aufzubauen. Die Kraft unserer Partnerschaft ist immens. Durch das Setzen von messbare Zielen, um die Abhängigkeit von tierischen Proteinen zu reduzieren im Zusammenhang mit Investition in mehr Tierschutz und regenerative landwirtschaftliche Praktiken, können wir buchstäblich die Welt verändern.
Unser vorgehen
Compassion entwickelt sein Arbeitsprogramm mit Lebensmittelunternehmen weiter, um ein widerstandsfähigeres und nachhaltigeres Lebensmittelsystem bereitzustellen, das den Bedürfnissen von Menschen, Planeten und Tieren gerecht wird.
Durch umfassende Zusammenarbeit mit Stakeholdern, wesentliche Interventionen und Anbietung von praktischen Hilfsmitteln, helfen wir Ihrem Unternehmen, sein aktuelles Modell zu bewerten, prioritäre Bereiche zu identifizieren, den Geschäftsplan für Veränderungen zu erstellen und zukunftsfähige Strategien festzulegen.
Im Laufe der Zeit werden diese Strategien die Abhängigkeit von intensiver Tierhaltung reduzieren, das tierische Protein in Ihrem Verbraucherangebot wieder ins Gleichgewicht bringen und helfen, die Natur zu regenerieren und die Artenvielfalt wiederherzustellen.
Unser Expertenteam hilft Ihnen, Fortschritte zu messen, ein höheres Tierwohl zu erzielen und für Kunden, deren Einstellungen und Vorlieben sich jetzt schnell ändern, relevant und glaubwürdig zu bleiben, wodurch Rentabilität, Marktleistung und Markenreputation geschützt werden.
Dies ist eine aufregende Zeit für Lebensmittelunternehmen – für Innovationen, für Investitionen und dafür, Teil der Transformation hin zu einem „planetarisch widerstandsfähigen“ Lebensmittelsystem zu sein.
Die Menschheit stellt eine Bedrohung für die Stabilität des Planeten dar… Wir müssen das Ernährungssystem dringend neu definieren und die Transformation hin zu einer planetarischen Gesundheitsernährung für alle beginnen.
Professor Johan Rockström, Stockholm Resilience Centre, sprach bei EAT und der virtuellen Veranstaltung der Rockefeller Foundation, 24. Juni 20201
Die wissenschaftliche Forschung unterstützt die Forderung nach dringenden grundlegenden Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren, um unserer eigenen Gesundheit, dem Klima und der Umwelt zuliebe. Wir müssen unser Ernährungssystem umgestalten, wenn wir die multidimensionalen Herausforderungen der Produktion ausreichender, sicherer und nahrhafter Nahrung für alle innerhalb des sicheren Betriebsraums aller neun planetaren Grenzen bewältigen wollen.2
Quelle: J. Lokrantz/Azote nach Steffen et al. 2015.
Seit 2015, sind bereits vier der neun global gesetzten Grenzwerte – das sind: Klimawandel, Verlust der Biosphärenintegrität (Biodiversität), Landsystemwandel, veränderte biogeochemische Kreisläufe (Phosphor und Stickstoff insbesondere aus der industriellen Landwirtschaft) – überschritten worden durch menschliche Aktivität.
Ohne ein neues Ernährungssystem werden wir nicht in der Lage sein, die globale Gesundheitskrise zu bewältigen, die 17 Sustainable Development Goals(Nachhaltingen Entwicklungsziele) erreichen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens und des Übereinkommens über die biologische Vielfalt erreichen und gleichzeitig den Bedürfnissen einer steigenden Bevölkerung gerecht werden können. Die Bevölkerung soll bis 2050 auf etwa 10 Milliarden Menschen anwachsen.
Es wäre in der Tat sowohl für das Klima als auch für die menschliche Gesundheit von Vorteil, wenn die Menschen in vielen reichen Ländern weniger Fleisch konsumieren und die Politik entsprechende Anreize dafür setzt.
Hans-Otto Pörtner, Ökologe, Co-Vorsitzender der IPCC-Arbeitsgruppe Auswirkungen, Anpassung und Vulnerabilität
Unser versagendes lebensmittelsystem
Bisher wurden Unterernährung und Fettleibigkeit als polare Gegensätze von entweder zu wenig oder zu vielen Kalorien angesehen. In Wirklichkeit werden sie beide von den gleichen ungesunden, ungerechten Ernährungssystemen angetrieben.
Prof. Boyd Swinburn, University of Auckland, Co-Vorsitzender der Lancet Commission on Obesity3
Trotz jahrelanger verstärkter Investitionen, Forschung und Entwicklung sowie technologischer Fortschritte gibt es noch immer erhebliche Mängel in unserem Ernährungssystem.
Derzeit haben mehr als 820 Millionen Menschen nicht genug zu essen, während laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die Welt jedes Jahr etwa 1,3 Milliarden Tonnen essbare Lebensmittel verschwendet (FAO, 2016).4
Was diese FAO-Berechnung nicht berücksichtigt hat, ist die größte Einzelverschwendung von Lebensmitteln: die Verfütterung von für den Menschen essbaren Pflanzen an Industrietiere. Getreide, Soja und Palmen werden an intensiv gehaltene Nutztiere verfüttert, die sie ineffizient in Fleisch, Milch und Eier umwandeln. Die Proteinumwandlung reicht von 4 Prozent bei Rindfleisch bis zu 25 Prozent bei Eiern.5 Darüber hinaus wird fast ein Fünftel des weltweiten Wildfischfangs zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet, von denen das meiste als Futtermittel in Fisch Zuchtbetrieben verwendet wird.6 Durch diesen Prozess wird genug Nahrung verschwendet, um vier Milliarden Menschen zu ernähren. Genug, um heute mehr als die Hälfte der Menschheit zu ernähren.
Gleichzeitig sind zwei Milliarden Männer, Frauen und Kinder übergewichtig oder fettleibig7, wobei eine schlechte Ernährung für mehr Todesfälle verantwortlich ist als jeder andere Risikofaktor8. Der übermäßige Konsum von Fleisch, Milchprodukten und Eiern in entwickelten Regionen übertrifft sowohl die Ernährungsrichtlinien als auch die neuen Richtlinien für die weltweite Ernährung.
Die Vereinten Nationen berichteten 2016, dass die Nahrungsmittelproduktion, wenn sie nicht nachhaltig bewirtschaftet wird, eine Hauptursache für den Verlust der biologischen Vielfalt und der Luftverschmutzung, Süßwasser- und Ozean Verschmutzung sowie eine führende Quelle für Bodendegradation und Treibhausgasemissionen ist.9 So wie wir Lebensmittel produzieren, trägt auch zu antimikrobiellen Resistenz10 und nicht übertragbaren Krankheiten sowie neu auftretenden und lebensmittelbedingten Krankheiten bei. Zusätzlich bietet die Lebensmittelproduktion schlechte Arbeitsbedingungen für Arbeiter durch die Anfälligkeit auf Preisdruck durch Lieferanten, Verarbeiter und Einzelhändler. Es führt auch zu einem schlechten Tierschutz.
Die auswirkungen der intensiven tierhaltung
Der Klima-, Natur- und Gesundheitsnotstand, mit dem wir konfrontiert sind, wird zweifellos durch mehrere Faktoren verursacht, von denen einer der wichtigsten die intensive Tierhaltung ist.
Probleme wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und öffentliche Gesundheit können gemeinsam durch die Abschaffung der Massentierhaltung und den Übergang zu Tierwohl-fähigeren regenerativen Landwirtschaftssystemen angegangen werden. Lesen Sie weiter, um mehr über das Ausmaß der Auswirkungen der Massentierhaltung zu erfahren.
Menschen
Ungesunde Ernährung gilt als die größte weltweite Krankheitsursache mit übermäßigem Konsum von Zucker, Salz und gesättigten Fetten in stark verarbeiteten Lebensmitteln, verbunden mit unzureichendem Verzehr von frischem Obst und Gemüse. Darüber hinaus trägt der übermäßige Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch – nur möglich durch intensive Tierhaltung – zu Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und bestimmten Krebsarten bei.
Schätzungsweise zwei Milliarden Menschen – etwa ein Viertel der Weltbevölkerung – leiden unter schwerer oder mäßiger Ernährungsunsicherheit,11 obwohl genug Kalorien produziert werden, um mehr als das Doppelte der Weltbevölkerung zu ernähren.12
Jedes Jahr gibt es etwa 600 Millionen Fälle von Lebensmittleinfektionen und 420.000 Todesfälle13, hauptsächlich durch Salmonellen, Campylobacter und E. Coli. Darüber hinaus ist die landwirtschaftliche Intensivierung seit 1940 mit 50 % der neu auftretenden Zoonosekrankheiten verbunden. Die Zoonoseübertragung (von Tier auf Mensch) ist für drei von vier neuen oder neu auftretenden Infektionskrankheiten beim Menschen verantwortlich. SARS, EBOLA und HIV stehen im Zusammenhang mit dem Verzehr von und dem engen Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Wildtieren (Zibekatzen, Fledermäusen bzw. Primaten).
Rund ein Drittel der Weltbevölkerung ist auf Landwirtschaft, Viehzucht, Wälder oder Fischfang angewiesen, um Nahrung und Einkommen zu erzielen.14 Die Lebensgrundlage vieler Bauerngemeinden wird durch die intensive Tierhaltung beeinträchtigt. Dazu gehören negative Auswirkungen auf die Beschäftigung, da die industrielle Landwirtschaft weniger Arbeitskräfte benötigt, eine wirksame Vermögensverteilung fehlt und auf kostspielige Betriebsmittel angewiesen ist.
Klicken Sie auf die nachstehenden Registerkarten, um mehr zu erfahren.
Intensive Tierhaltung bedroht mehrere globale Grenzwerte, einschließlich Klimawandel, biogeochemische Ströme (Stickstoff und Phosphor), Landsystemänderungen, Süßwassernutzung und Verlust der biologischen Vielfalt. Wenn wir gefährliche Ausmaße des Klimawandels vermeiden wollen, müssen alle Sektoren, einschließlich Energie und Verkehr, ihre Emissionen reduzieren.
Intensive Tierhaltung ist bereits für 14,5 % der weltweiten anthropogenen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Bei einem Business-as-usual-Modell der Nahrungsmittelproduktion, bei dem der Fleisch- und Milchkonsum mit wachsender Weltbevölkerung und steigendem BIP steigt, würde allein der Agrarsektor genug Treibhausgase emittieren, um das gesamte Emissionsbudget von zwei Grad Celsius bis 2050 zu decken.15
Es gibt etliche Studien die zeigen, dass eine deutliche Reduzierung des Fleisch- und Milchkonsums dringend erforderlich ist, wenn die Emissionen aus Ernährung und Landwirtschaft unter das heutige Niveau gesenkt werden sollen, und dass eine Umstellung auf mehr pflanzliche Ernährung unumgänglich ist, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
Darüber hinaus hat die Intensivierung der Pflanzenproduktion für Tierfutter die Land- und Bodendegradation beschleunigt – nach einem Business-as-usual-Modell warnen die Vereinten Nationen vor nur noch 60 Jahren Produktivität in den Böden der Welt.
Rund eine Million Pflanzen- und Tierarten sind heute vom Aussterben bedroht16, wobei die intensive Tierproduktion ein Hauptfaktor ist.17 Mit dem steigenden Fleischkonsum wächst das Ackerland, beraubt Wildtiere ihres natürlichen Lebensraums und bringt sie in gefährliche Nähe zu menschlichen Aktivitäten, was die perfekte Möglichkeit für die Verbreitung von Krankheitserregern, von denen einige zoonotisch sind, und eine Gefahr für Pandemien darstellen.
Klicken Sie auf die nachstehenden Registerkarten, um mehr zu erfahren.
Industrielle Tierhaltungssysteme wurden ohne Rücksicht auf die Verhaltensbedürfnisse und Bedürfnisse der Tiere entwickelt. Die resultierenden Systeme beruhen stark auf Technologie, dem prophylaktischen Einsatz von Antibiotika zur Vorbeugung von Krankheiten, genetischer Selektion über die physiologischen Grenzen des Tieres hinaus und einem großvolumigen, Wirtschaftsmodell mit niedrigen Gewinnspannen.
Intensive Systeme sind weitgehend unfruchtbare Einschließungssysteme, wie Käfige und Kisten oder stark bestückte Scheunen oder Mastanlagen, mit wenigen Vorkehrungen für körperlichen Komfort oder Beschäftigung. Sie berauben Tiere häufig des artgerechten Komforts durch Einzelhaltung und sind auf routinemäßige Verstümmelungen angewiesen, um die schlimmeren Verhaltenseffekte von Langeweile und Frustration wie Schwanzbeißen und Federpicken zu verhindern. Sie sind normalerweise, aber nicht beschränkt auf, groß angelegte Operationen.
Weltweit werden jedes Jahr mehr als 77 Milliarden Landtiere zu Nahrungszwecken gehalten, wobei zwei von dreien dieser Tiere in Intensivsystemen aufgezogen werden. Schätzungen von Zuchtfischen liegen zwischen 50 und 160 Milliarden.
Während Fortschritte in Richtung schrittweiser Veränderungen gemacht werden, wie beispielsweise die Entfernung von Käfigen für Hennen und Sauen und die Verringerung der hohen Besatzdichte bei Hühnern in einigen Teilen der Welt; in anderen findet eine stärkere Intensivierung statt.
Nutztiere und Fische sind fühlende Wesen, die Schmerzen und Emotionen wie Depressionen oder Freude empfinden können. Sie verdienen es, eine gute Lebensqualität zu habenim, die nicht nur frei von Leiden ist, sondern auch Möglichkeiten für positive Erfahrungen wie Komfort, Vergnügen, Spiel bietet; zu lernen, selbstbewusst zu sein und ein Gefühl der Wahl zu haben. Es ist unsere ethische Verantwortung und unsere moralische Erfordernis, an der wir alle beteiligt sind.
Trotz der überzeugenden Beweise aus mehreren Sektoren wurden nur begrenzte Maßnahmen ergriffen, um ein gesundes und nachhaltiges Lebensmittelsystem bereitzustellen. Die intensive Tierhaltung verbraucht weiterhin enorme Ressourcen, darunter Getreide und Soja, um Tierfutter herzustellen. Wälder werden zerstört und in Ackerland umgewandelt und die Intensivierung der Pflanzenproduktion, die durch den Einsatz von Monokulturen und Agrochemikalien zu einer Übernutzung und Verschmutzung von Grund- und Oberflächenwasser18, Bodendegradation19, 20, Verlust der biologischen Vielfalt21, und . geführt hat Luftverschmutzung22. Politische Entscheidungsträger erkennen vielleicht die ernsten Umweltkrisen, denen wir gegenüberstehen, aber viele zögern, die Rolle der intensiven Tierhaltung bei der Entstehung dieser Krisen anzuerkennen.
Um dies anzugehen, müssen wir unser Ernährungssystem überdenken und gemeinsam und kreativ an dem Übergang arbeiten, der uns alle zu einem humaneren, widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Ernährungssystem führt.
Der Bericht der EAT-Lancet-Kommission (2019) zu „Food, Planet, Health“ lieferte die erste vollständige wissenschaftliche Überprüfung für eine gesunde und nachhaltige Ernährung und führte detailliert die notwendigen Veränderungen ein, um eine nachhaltige Lebensmittelzukunft zu schaffen. Die Referenzdiät oder globale Gesundheits-Ernährung der Kommission bietet einen wissenschaftlich fundierten Rahmen für eine flexible Lösung an, um innerhalb der globalen Grenzen zu bleiben, während bis 2050 bis zu 10 Milliarden Menschen ernährt werden, ein globaler Temperaturanstieg auf weniger als zwei Grad begrenzt wird und während optimale menschliche Gesundheits- und Ernährungsrichtlinien eingehalten werden. Es ermöglicht auch die Anpassung an Ernährungsbedürfnisse, persönliche Vorlieben und kulturelle Traditionen.
Die planetare Gesundheitsdiät ist eine globale Referenzdiät für Erwachsene, die symbolisch durch einen halben Teller Obst und Gemüse repräsentiert wird. Die andere Hälfte besteht hauptsächlich aus Vollkornprodukten, pflanzlichen Proteinen (Bohnen, Linsen, Hülsenfrüchte, Nüsse), ungesättigten Pflanzenölen, bescheidenen Mengen an Fleisch und Milchprodukten sowie etwas zugesetztem Zucker und stärkehaltigem Gemüse.“
EAT forum.org23
Klicken Sie auf die nachstehenden Registerkarten, um mehr zu erfahren.
Die planetare Gesundheitsdiät stellt eine dramatische Veränderung der Konsummuster dar, da die Industrieländer eine signifikante Reduzierung der Menge an tierischem Protein und eine anschließende Zunahme an pflanzlichen Proteinen verzeichnen. Es wird anerkannt, dass es in Entwicklungsländern unterschiedliche Herausforderungen gibt, bei denen lokale Strategien im Einklang mit den Ernährungsempfehlungen von EAT- Lancet in Bezug auf eine ausreichende Proteinzufuhr entwickelt werden müssen. Alle Regionen müssen jedoch den Konsum von Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Nüssen erhöhen.
Neben einer deutlichen Reduzierung der Tierproduktion drängen Compassion und andere auf eine weitere und ebenso dramatische Veränderung der Produktionssysteme. Alle Tiere sollten in Systemen mit höherem Tierschutz aufgezogen werden, und es sollte ein deutlicher Schritt in Richtung regenerativer landwirtschaftlicher Praktiken erfolgen.
ÄNDERUNG IST MÖGLICH
So wie sich unser derzeitiges Ernährungssystem vor über 75 Jahren als Reaktion auf die Nahrungsmittelknappheit nach dem Zweiten Weltkrieg verändert hat, kann es sich wieder weiterentwickeln – zu einem innovativeren, technologischen, humaneren und klimafreundlicheren System. Es muss sich entwickeln. Das aktuelle Modell ist nicht nachhaltig.
Der Schlüssel dazu wäre die „Neuausrichtung von Proteinen“ von tierischen Lebensmitteln hin zu einer stärker pflanzlichen Ernährung, einschließlich einer Erhöhung des Obst- und Gemüsekonsums. Wir gehen davon aus, dass die Reduzierung des tierischen Verzehrs je nach Region variieren wird, wie in der EAT-Lancet Planetary Health Diät festgelegt. Eine Neuausrichtung des hohen Konsums an tierischem Protein in den USA, Europa und anderen Regionen mit hohem Konsum ist für die zukünftige Nachhaltigkeit von entscheidender Bedeutung.
Einige Regierungen und sogar Städte fordern in ihren nationalen Ernährungsrichtlinien bereits einen reduzierten Fleischkonsum und empfehlen aktiv pflanzliche Proteinquellen anstelle von tierischen Proteinquellen.
Eine Reduzierung des weltweiten Konsums von tierischem Eiweiß um 53 % bis 2050 und die Bereitstellung von Viehfutter für die Nahrungssuche und zum Verzehr von Weiden und landwirtschaftlichen Nebenprodukten anstelle von für den Menschen essbaren Pflanzen in Massentierhaltungsbetrieben hätte bis 2050 im Vergleich zu einem unveränderten System (business as usual) die folgenden Auswirkungen.24
18%
Reduzierung der THG-Emissionen
35%
Reduzierung des nicht erneuerbaren Energieverbrauchs
9%
Reduzierung der weltweiten Entwaldungsrate
12%
Reduzierung der Bodenerosion
26%
Reduzierung des Pestizideinsatzes
22%
Reduzierung des Pestizideinsatzes
46%
Reduzierung des Einsatzes von Stickstoffdünger
40%
Reduzierung des Phosphordüngereinsatzes
21%
Reduzierung des Frischwasserverbrauchs für die Bewässerung
Quelle: Schader C et al. 2015. Impacts of feeding less food-competing feedstuffs to livestock on global food system sustainability (Auswirkungen der Verfütterung von weniger konkurrenzfähigen Futtermitteln an Nutztiere auf die Nachhaltigkeit des globalen Lebensmittelsystems). J. R. Soc. Interface 12: 20150891. http://dx.doi.org/10.1098/rsif.2015.0891
Durch die Einführung weiterer regenerativer Anbaumethoden werden wir diese Wirkungen verstärken.
Die macht des geschäfts
Die Entscheidungen, die Lebensmittelunternehmen treffen, und die Geschwindigkeit, mit der sie getroffen werden, sind wesentlich, um diese enorme Herausforderung anzunehmen, die wachsende Bevölkerung innerhalb fester globaler Grenzen zu Ernähren. Ob Beschaffung, Preisgestaltung, Marketing oder Produktpositionierung – Auswahlbearbeitung in großem Maßstab – all diese Entscheidungen haben großen Einfluss auf unsere Gesundheit, die Umwelt und das Wohlergehen von Tieren auf der ganzen Welt.
Führende Unternehmen nutzen bereits Natur und Technologie, um die wachsenden Verbraucherbedürfnisse in diesem Bereich zu erfüllen.
Neue pflanzliche Produkte, zellulare Fleischalternativen und innovative Menüvorschläge werden in der gesamten Lebensmittelindustrie zügig entwickelt, da Lebensmittelunternehmen versuchen, Proteinalternativen hinzuzufügen.
Viele andere investieren massiv in die Verbesserung des Tierschutzes, indem sie Richtlinien zur Käfigfreiheit einführen und durch Initiativen wie die Better Chicken Commitment.
Allerdings „ersetzen“ nur wenige Unternehmen tierisches Protein vollständig.
Lesen Sie weiter, um zu sehen, was Unternehmen in diesem Bereich tun.
Was wir anbieten
‚Rethinking Food – Lebensmittel neu Erdenken‘ hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit führenden Lebensmittelunternehmen an der Entwicklung eines widerstandsfähigen Lebensmittelsystems zu arbeiten. Eines, das weniger auf industrielle Landwirtschaft und tierische Produkte angewiesen ist – hin zu einem System, das pflanzenorientierter, integrativer und regenerativer ist – die Natur und Biodiversität wiederherstellt und die Bedürfnisse von Mensch und Tier innerhalb unserer planetaren Grenzen erfüllt.
Unser einzigartiger Ansatz befasst sich mit Möglichkeiten, das Tierwohl signifikant zu verbessern und das Proteinangebot für Verbraucher für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem neu auszubalancieren.
Wo auch immer Sie sich auf Ihrer Reise befinden, Compassion hat etwas zu bieten:
GESCHÄFTS PLAN
Wir helfen Ihnen, den Geschäfts Plan für Veränderungen zu finden, Bereiche zur Verbesserung des Tierschutzes zu identifizieren und Ihr Proteinportfolio neu auszurichten. Unsere Beratung ist zugeschnitten auf Ihre spezifischen Unternehmensanforderungen.
ANALYSE
Wir bieten einen GAP-Analyseservice für Ihr Unternehmen, um Ihren tierischen Fußabdruck und Tierschutzstandards zu messen und Bereiche für schrittweise Veränderungen zu identifizieren, um Ihren Protein-Fußabdruck wieder ins Gleichgewicht zu bringen und eine widerstandsfähigere und nachhaltigere Lieferkette zu schaffen.
WERKZEUGE & RAHMEN
Sie haben Zugriff auf unsere neuesten Ressourcen und benutzerfreundlichen Tools, mit denen Sie Ihre Auswirkungen auf Tiere und Umwelt messen und die Weichen für Maßnahmen stellen können.
BESTE ÜBUNG
Wir werden zeigen, was Unternehmen in diesem Bereich tun, um die Akzeptanz und Loyalität der Verbraucher zu stärken, um Inspiration und Anleitung für Ihre eigenen Marketingstrategien zu bieten.
INNOVATION
Wir fördern die neuesten Brancheninnovationen in Bereichen wie landwirtschaftliche Praktiken, Produktentwicklung und Kommunikation, die Standardlösungen für Ihr Unternehmen bieten.
BERICHTERSTATTUNG
Wir stellen Ihnen einen Berichtsrahmen zur Verfügung, der Sie dabei unterstützt, kontinuierlich Fortschritte in Bezug auf wichtige Kennzahlen für Ihren Tierschutz und Ihre Umweltauswirkungen zu messen und zu melden.
ERKENNUNG
Wir werden Unternehmen feiern und als Vorbild stellen, die in diesem Bereich durch unsere Reihe von Auszeichnungen führend sind, insbesondere den Auszeichnung Planetenfreundlich und den Auszeichnung fur nachhaltige Ernahring und Landwirtschaft.
Globale vereinbarung für nachhaltige lebensmittel & landwirtschaft
Wenn wir die Bedrohung von Menschen, Planeten und Tieren, durch unsere jetzige Ernährungssysteme, eindämmen wollen, müssen wir dringend auf globaler Ebene handeln. Dies erfordert eine hochrangige, international koordinierte Initiative.
Ohne dies wird es nicht möglich sein, die 2030 Sustainable Development Goals (SDGs) zu erreichen. Es wird auch nicht möglich sein, eine gesunde Ernährung für alle zu erreichen. Wir werden die verheerenden Auswirkungen der Nahrungsmittelproduktion auf die Biodiversität und unsere Umwelt nicht aufhalten können und dadurch das Leben, wie wir es kennen, für zukünftige Generationen gefährden.
Compassion in World Farming hält Maßnahmen für Ernährungssysteme im Rahmen der Vereinten Nationen ebenso unerlässlich wie andere Maßnahmen für die existenzielle Frage des Klimawandels.
EINE GEMEINSAME BEMÜHUNG
Wir suchen Unterstützung, um Impulse für ein neues Globales Abkommen für nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft aufzubauen, um den Wandel des Ernährungssystems anzuregen und eine neue Ära in der regenerativen Landwirtschaft einzuleiten. Veränderungen können nur gemeinsam realisiert werden, und wir starten ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm mit Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern, um dies zu erreichen.
GESCHÄFTSFÜHRER
Wir fordern Unternehmen auf, ihre Unterstützung für ein globales Abkommen über nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft zum Ausdruck zu bringen und uns bei wichtigen globalen Treffen im Jahr 2021 und darüber hinaus zu helfen, das Bewusstsein zu schärfen und den zukünftigen Dialog zu gestalten.
In 2021 wird es Schlüsselereignisse geben, bei denen dringende globale Maßnahmen zu Ernährungssystemen vereinbart werden könnten, darunter:
die Konferenz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt
der UN-Gipfel für Ernährungssysteme
COP26, die Klimakonferenz
Die Unterstützung der Unternehmen für die Transformation des Lebensmittelsystems ist unerlässlich. Es ist das Geschäft, das für so viele der erforderlichen Änderungen verantwortlich sein wird. Es ist das Geschäft, das so oft den Weg zu nachhaltigen Lösungen führt.
Noch nie gab es dringenderen Handlungsbedarf. Die Vereinten Nationen selbst haben gewarnt, dass die Menschheit nicht auf dem richtigen Weg ist, wichtige Umweltziele zu erreichen, darunter jene gegen den Klimawandel, gegen Verlust der biologischen Vielfalt, Wasserknappheit, übermäßigen Nährstoffabfluss und gegen Landdegradation.
Wenn Sie mehr über unser Programm Rethinking Food erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Food Business Team
Referenzen
Rockström, J. Stockholm Resilience Centre, speaking on 24 June 2020 at EAT and The Rockefeller Foundation’s virtual event https://www.youtube.com/watch?v=H--JgCgFec0&t=1s
Rockström, J., Steffen, W., Noone, K. et al. A safe operating space for humanity. Nature 461, 472–475 (2009) doi:10.1038/461472a
Quoted from an article by Sarah Bosely in The Guardian 28 January 2019 https://www.theguardian.com/society/2019/jan/27/food-industry-obesity-malnutrition-climate-change-report last viewed 31st July 2020
FAO. (2016). Key facts on food loss and waste you should know. Food and Agricultural Organisation of the United Nations. Retrieved from http://www.fao.org/save-food/resources/keyfindings/en/
Alexander et al (2016) Protein efficiency of meat and dairy production. Human appropriation of land for food: the role of diet. Global Environmental Change. Taken from Our World in Data
FAO (n.d.) Main ethical issues in fisheries. [ONLINE] Available at http://www.fao.org/3/y6634e/y6634e04.html
Institute for Health Metrics and Evaluation. "More than 2 billion people overweight or obese, new study finds: Massive global research project reveals 30 percent of the world's population affected by weight problems." ScienceDaily. ScienceDaily, 12 June 2017.
GBD 2017 Diet Collaborators, Health effects of dietary risks in 195 countries, 1990–2017: a systemic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017, The Lancet 393(10184), April 2019. https://www.thelancet.com/article/S0140-6736(19)30041-8/fulltext
UNEP Global Environmental Outlook 2019 op.cit.
World Health Organisation, 2011 http://www.who.int/mediacentre/news/releases/2011/whd 20110406/en/
Transforming food and agriculture to achieve the SDG’s http://www.fao.org/3/I9900EN/i9900en.pdf
Bajželj, B., Richards, K. S., Allwood, J. M., Smith, P., Dennis, J. S., Curmi, E., & Gilligan, C. A. (2014). Importance of food-demand management for climate mitigation. Nature Climate Change, 4(10), 924-929
FAO transforming food and agriculture to achieve SDG’s http://www.fao.org/3/I9900EN/i9900en.pdf
Mekonnen, M. and Hoekstra, A., 2012. A global assessment of the water footprint of farm animal products. Ecosystems.: DOI:10. 1007/s10021-011-9517-8
Edmondson, J.L. et al., 2014. Urban cultivation in allotments maintains soil qualities adversely affected by conventional agriculture. Journal of Applied Ecology 2014,51,880-889
Tsiafouli, MA. et al., 2015. Intensive agriculture reduces soil biodiversity across Europe. Global Change Biology:21, p973-985
World Health Organisation and Secretariat of the Convention on Biological Diversity. 2015. Connecting global priorities: biodiversity and human health
Lelieveld et al, 2015. The contribution of outdoor air pollution sources to premature mortality on a global scale. Nature, Vol 525
The Planetary Health Diet. Eat. Online. Viewed 28 October 2020 https://eatforum.org/learn-and-discover/the-planetary-health-diet/
Schader C et al. 2015. Impacts of feeding less food-competing feedstuffs to livestock on global food system sustainability. J. R. Soc. Interface 12: 20150891. http://dx.doi.org/10.1098/rsif.2015.0891
Sie verwenden einen veralteten Browser, den wir nicht unterstützen. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihre Erfahrung und Sicherheit zu verbessern. Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, wenden Sie sich bitte unter foodbusiness@ciwf.org.uk an uns. Wir möchten alle Anfragen innerhalb von zwei Arbeitstagen beantworten. Aufgrund des hohen Umfangs der Korrespondenz, die wir erhalten, kann es jedoch gelegentlich etwas länger dauern. Bitte ertragen Sie uns, wenn dies der Fall ist. Alternativ, wenn Ihre Anfrage dringend ist, können Sie unser Foodbusiness-Team kontaktieren: +44 (0)1483 521950 (Linien geöffnet von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr)