Am 7. Juli stimmte der Bundesrat der verpflichtenden Kennzeichnung von Produktionsmethoden in Deutschland zu, die im Herbst in Kraft treten wird.
Diese Initiative, genannt „Tierhaltungskennzeichnungsgesetz“, gilt zunächst für Produkte von Mastschweinen, soll aber schnell auf andere Tierarten und andere Akteure außerhalb des Einzelhandels, wie Restaurants und Hersteller, ausgeweitet werden. Sie wird die Tierschutzstandards sichtbarer machen und den Verbrauchern helfen, sich für eine artgerechtere Haltung zu entscheiden.
Die deutsche Landwirtschaftsministerin stellte die Kennzeichnung in einem kurzen Video vor.
Ein fünfstufiges kennzeichnungssystem
Bei der Kennzeichnung der Produktionsmethode werden fünf Systeme unterschieden:
- Haltungsform Stall
- Haltungsform Stall+Platz
- Haltungsform Frischluftstall
- Haltungsform Auslauf/Weide
- Haltungsform Bio
Der Gesetzentwurf sieht auch eine freiwillige Option zur Kennzeichnung von Lebensmitteln aus anderen EU-Mitgliedstaaten und Drittländern vor.
Zusätzlich zu dieser staatlichen Kennzeichnung gibt es in Deutschland seit 2019 eine private Initiative namens „Haltungsform“. Acht deutsche Einzelhändler haben dieses vierstufige Kennzeichnungssystem übernommen, das die Bereiche Innenhaltung, Innenhaltung "plus", Freilandhaltung und Premium umfasst. Diese Kennzeichnung findet man auf Schweine-, Geflügel-, Rind- und Kaninchenfleisch. Die Unternehmen können es weiterhin neben der Tierhaltungskennzeichnung verwenden, sind aber verpflichtet die staatliche Kennzeichnung zusätzlich zu verwenden.