Ein neuer Bericht, den wir heute (10. September) veröffentlicht haben, zeigt, wie führende europäische Lebensmittelunternehmen den Übergang zu einer käfigfreien Produktion vorantreiben, aber die Unterstützung der Gesetzgeber bei diesem Übergang brauchen.
Der Bericht Food Businesses paving the way for a cage-free Europe - Lebensmittelunternehmen ebnen den Weg für ein käfigfreies Europa beleuchtet, wie große Unternehmen wie Barilla, Carrefour und Kaufland erfolgreich die Käfighaltung von Legehennen, Sauen und Masthähnchen abschaffen.
So ist beispielsweise die Barilla Group, ein führendes Nudel- und Backwarenunternehmen, das in über 100 Ländern tätig ist, bereits vollständig auf die Verwendung von käfigfreien Eierprodukten umgestiegen, was die Fortschritte dieser Branchenführer veranschaulicht.
Leonardo Mirone, ESG Leader Sourcing Chains at Barilla Group, sagte: „Barilla ist bestrebt sicherzustellen, dass alle Lieferanten von Rohstoffen tierischen Ursprungs nicht nur die gesetzlichen Anforderungen, sondern auch die höchsten Tierschutzstandards und -kriterien erfüllen, und wir sind stolz darauf, unser globales Ziel einer käfigfreien Haltung in 2019 erreicht zu haben... Ein entscheidender Schritt vorwärts zur Unterstützung und Förderung des branchenweiten Wandels wäre die Einführung von Rechtsvorschriften durch die Europäische Kommission zur Durchsetzung eines Käfigverbots.“
Britische Regierung muss versprochene Konsultationen zur Käfighaltung durchführen
Der Brexit bot Großbritannien eine einmalige Gelegenheit, eine Vorreiterrolle im Bereich Tierschutz einzunehmen, doch obwohl die vorherige britische Regierung Konsultationen zur Käfighaltung versprochen hatte, hat sie diese nicht umgesetzt.
Bis heute haben sich über 200 Unternehmen in Großbritannien zu käfigfreien Eiern verpflichtet, und über 75 % der britischen Eierproduktion erfolgt bereits käfigfrei. Dennoch müssen etwa acht Millionen Hühner in Großbritannien – und unzählige Sauen – jedes Jahr immer noch in Käfigen und beengten Verhältnissen ausharren – was den dringenden Bedarf an gesetzgeberischen Maßnahmen unterstreicht.
Da nun ein neuer Minister für Defra im Amt ist, fordern wir die britische Regierung auf, ihre längst überfällige Konsultation zur Verwendung von Käfigen für Legehennen zu veröffentlichen und entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um alle Käfigsysteme in der Tierhaltung zu verbieten.
Dieser Schritt würde von 88 % der britischen Öffentlichkeit unterstützt, die Käfighaltung laut einer YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2020 für grausam halten.
EU soll Empfehlungen annehmen und Käfigverbot bis 2026 durchsetzen
Unser Aufruf zum Handeln in Sachen Käfighaltung geht über das Vereinigte Königreich hinaus, da Compassion die EU-Kommission weiterhin drängt, ihr Versprechen einzuhalten, die Käfighaltung zu verbieten.
Als Reaktion auf die erfolgreiche europäische Bürgerinitiative „End the Cage Age“, die von über 1,4 Millionen EU-Bürgern unterzeichnet und von Compassion in World Farming angeführt wurde, ist die Europäische Kommission eine klare und rechtsverbindliche Verpflichtung eingegangen, bis Ende 2023 Gesetzesvorschläge zur Beendigung der Käfighaltung einzubringen. Leider hat die letzte Kommission diese Vorschläge nicht vorgelegt.
Der im jüngsten strategischen Dialog über die Zukunft der EU-Landwirtschaft erzielte Konsensus ist jedoch ermutigend, und wir fordern die neue Kommission auf, die Empfehlungen zu übernehmen und die Vorschläge zum Käfigverbot bis spätestens 2026 vorzulegen.
Gesetzliche Unterstützung entscheidend für den Erfolg der käfigfreien Haltung
Dieser jüngste Bericht unterstreicht, dass käfigfreie Haltung nicht nur möglich ist, sondern bei vielen führenden Unternehmen bereits umgesetzt wird. Jetzt müssen die Gesetzgeber eingreifen, gleiche Bedingungen schaffen und durch die schrittweise Abschaffung von Käfigen einen fairen Wettbewerb auf dem Markt sicherstellen.
Dr. Tracey Jones, Global Director of Food Business bei Compassion in World Farming, kommt zu dem Schluss: „Wissenschaftler unterstützen den Aufruf zur Abschaffung von Käfighaltung. Die Bürger fordern Veränderungen. Unternehmen beweisen, dass großflächige käfigfreie Landwirtschaft nicht nur machbar, sondern auch das Richtige ist – für ihre Kunden, ihre Marke und die Tiere in ihrer Lieferkette.
„Da die Zukunft der Käfighaltung im Gleichgewicht hängt, brauchen die Produzenten Klarheit über Zeitpläne, Systemanforderungen und Übergangsunterstützung. Wir fordern sowohl die neue Europäische Kommission als auch die britische Regierung auf, ihre Versprechen einzuhalten und das Käfigzeitalter ein für alle Mal zu beenden.“